Geschichte

Besiedlung

Die Gegend von Ravelsbach ist uraltes Siedlungsgebiet. Es wurden Feuerstellen und Werkzeuge aus der Altsteinzeit gefunden, in der Jungsteinzeit ist eine Dauersiedlung anzunehmen. Grabungen brachten Funde zu Tage, die in den Museen Horn, Eggenburg, Krems, sowie im NÖ. Landesmuseum und im Naturhistorischen Museum in Wien zu sehen sind.

Nennung

In das Licht der Geschichte tritt unser Ort während der fränkischen Kolonisation durch die Babenberger. Das eigentliche Gründungsjahr ist nicht bekannt.

1083 taucht der Name Ramuoldesbach in Urkunden auf. Der Name geht auf einen Raffolt, nach anderen Ansichten auf einen Romuald und den vorbeifließenden Bach zurück.

Aus der Geschichte

1110 gründet Leopold der Heilige die Pfarre Ramuoltisbach, zu der ursprünglich 32 Ortschaften gehörten. Damit war Ravelsbach zu einem Zentrum geworden und entwickelte sich anders als die umliegenden Ortschaften. Diese entwickelten sich bäuerlich, während in Ravelsbach Handel und Handwerk aufblühten.

1314 In einem Melker Urbar wird Ravelsbach bereits als Markt bezeichnet, das Erhebungsdekret fehlt aber.

1339 wirkte hier ein Schulmeister. Es ist dies die erste urkundliche Erwähnung eines Schulmeisters im Verwaltungsbezirk Hollabrunn überhaupt. Zur selben Zeit gab es in Ravelsbach auch schon eine Badstube, somit auch einen Bader (Arzt).

1425 - 1430 Hussiteneinfälle.

1481 Besetzung des Marktes durch die Truppen des Ungarnkönigs Matyas Corvinus.

1493 Kaiser Maximilian verleiht Ravelsbach das Recht zwei Jahrmärkte abzuhalten.

1618 - 1648 Dreißigjähriger Krieg

1645 Die Schweden unter General Torstenson lagen zu Ravelsbach im Quartier. Ein Sgraffito am Sternwirtshaus erinnert daran.

1679/1680 Die Pest sucht den Ort heim.

1683 Die Türken bedrängen Ravelsbach

1721 - 1726 Bau der barocken Pfarrkirche nach Plänen von Jakob Prandtauer. Die Kirche ist in ihrer Stilreinheit ein Juwel ländlichen Barocks

Alte Ansicht vom Ort Ravelsbach. 1770 Bau der Kaiserstraße (Reichsstraße); Ravelsbach wird verkehrstechnisch erschlossen.

1786 Großer Brand - 17 Wohn- und Nebengebäude, sowie der Turmhelm des Kirchturmes fielen dem Brand zum Opfer.

1796 Erwähnung einer Schützengesellschaft - Schützenverein.

1799 - 1813 Franzosenkriege - Rekrutierungen und Einquartierungen

1828 Verheerender Brand in der Kremserstraße - 14 Häuser werden eingeäschert.

1832 Die Cholera wütet.

1844 Hochwasser - 3 Personen ertrinken.

1848 Bauernbefreiung und Auflösung der Grundherrschaft. Die Gemeinde, die jahrhundertelang unter dem Schutz des mächtigen Stiftes Melk gestanden war, musste ihre Angelegenheiten nun selbst in die Hand nehmen. Die Aufgaben der Grundherrschaft übernahmen das Bezirksamt, Steueramt und Notariat.

1850 Das Postamt wird als Postamt mit Fahrpost errichtet. Errichtung des Gendarmeriepostens.

1851 Das Bezirksamt, später Bezirksgericht, das Steueramt und das Notariat nehmen ihre Tätigkeit auf. Ravelsbach wird Zentrum des Gebietes - Gerichtsbezirk Ravelsbach.

1866 Wahl des ersten Bezirksstraßenausschusses - Vorläufer der Straßenmeisterei. Besetzung des Ortes durch preußische Soldaten; die Cholera bricht aus - 40 Opfer.

1869 Gründung der Sparkasse - ein Meilenstein für die wirtschaftliche Entwicklung.

1870 Die Franz-Josef-Bahn wird fertiggestellt.

Alte Ansicht von der Kirche und Rathaus mit Sparkasse am Hauptplatz. 1882 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

1889 Die Gemeinde erhält ein neues Rathaus, Abriss des alten Hauses auf dem Hauptplatz.

1896 Ravelsbach erhält eine Personenhaltestelle an der FJBahn.

1897 Neubau der Schule.

1899 Gründung des Kindergartens.

1909 bekam Ravelsbach eine Telefonverbindung.

1912 Auf dem Postamt wurde der Telefondienst eingeführt.

1914 Ausbruch des ersten Weltkrieges.

1917 Die Gemeinde muss die zwei großen Glocken abliefern.

1918 Ende des Ersten Weltkriegs, Zerfall des Österreichisch- Ungarischen Monarchie - Ausrufung der Republik Österreich.

1921 Errichtung der Bürgerschule. Sie war die Vorläuferin der Hauptschule. Begabte Kinder der Umgebung besuchten sie.

Alte Ansicht von Norden in Richtung Kirche. 1922 Eröffnung der Bezirksbauernkammer.

1923 Anschluss des Ortes an das Stromnetz.

1924 Der Schilling löst die Krone ab.

1927 Die Bürgerschule wird zur Hauptschule.

1938 Anschluss an das Deutsche Reich, Auflösung des Gemeindetages.

1939 Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.

1945 Niederlage des Deutschen Reiches, Besetzung durch die Russen, in Ravelsbach befand sich eine Kommandantur.

1946 Abzug der Russen aus Ravelsbach.

1947 Gründung des Sportvereins.

1949 Weihe der neuen Glocken.

1954 Eröffnung des neuen Kindergartens.

1957 Inbetriebnahme der Wasserleitung.

1967 Die Großgemeinde Ravelsbach entsteht durch Einbeziehung der Orte Oberravelsbach, Baierdorf und Parisdorf.

1969 Beginn des Neubaues der Hauptschule.

1970 Gründung der Jugenddeutschmeisterkapelle.

1971 Erweiterung der Großgemeinde durch die Orte Gaindorf, Pfaffstetten und Minichhofen.

1973 Ravelsbach erhält im zentralen Raumordnungsprogramm der NÖ. Landesregierung auf Grund der vorhandenen Infrastruktur von fünf Stufen die Stufe 1.

1976 Bau der Kläranlage und Erweiterung der Wasserversorgungsanlage.

1977 Fertigstellung des Lehrschwimmbeckens - Hallenbad. Feierliche Eröffnung der Hauptschule.

1979 Errichtung des Sportzentrums.

1982 Der erste Wohnblock des Wohnparks wird den Mietern übergeben.

1983 Feier des 900jährigen Jubiläums der ersten Nennung von Ravelsbach.

1984 Neubau der Straßenmeisterei.

1986 Eröffnung der neuen Straßenmeisterei. Ankauf der alten Straßenmeisterei durch die Gemeinde und Adaptierung als Bauhof.

1991 Bau der Tennishalle. Bau des neuen Feuerwehr- und Schulungszentrums mit integriertem Gendarmerieposten. Schließung des Bezirksgerichts.

1992 Umbau des Amtshauses; Umgestaltung des Hauptplatzes.

1993 Feiern: "500 Jahre Marktgemeinde Ravelsbach"
Zusammenschluss der Sparkassen Horn, Ravelsbach und Kirchberg zu einer Aktiengesellschaft. Verkauf des "Saglhofes" - Gerichtsgebäudes an die Sparkassen AG.

1995 Gründung der gemeindeeigenen Musikschule.

1996 Eröffnung des Feuerwehr- und Gendarmeriezentrums. Schaffung des Kulturpfades.

1998 Eröffnung des Volksschulzubaues mit Turnsaal.

2005 Restaurierungs- und Umbauarbeiten beim Pfarr- und Kulturzentrum.

2006 Revitalisierung des Pfarrgartens in einen Barockgarten.

2008 Umbau des alten Sporthauses zum Jugendheim.

2014 Eröffnung des umgebauten Kindergartens und der erweiterten Kläranlage.